Wenn du dich traust – Kira Gembri *Rezension*

Ich hatte die Tage hier im Blog gefragt, welches Buch ich als nächstes lesen soll. Was unter anderem an einer Aufgabe für Daggis Challenge lag, aber ich wusste auch so nicht, mit welchen Buch ich hätte weiter machen sollen. Durch die netten Postmitarbeiter haben sich hier innerhalb von ein paar Tagen relativ viele Bücher angesammelt. Was jetzt kein ernsthaftes Problem für mich ist, ich lese die schon noch alle, aber darunter waren auch Rezensionsexemplare und ich mag keinen Autor oder Verlag zu lange warten lassen.

Da bei der Abstimmung zu dem nächsten Buch leider kein eindeutiges Ergebnis zu Tage gekommen ist, habe ich mir vorgenommen die Bücher der Kommentare nach zu lesen. Bibilotta hat als erstes ein Kommentar da gelassen und Kira Gembri mit Wenn du dich traust vorgeschlagen und das habe ich mir dann auch als erstes Buch von den 5 genommen.

Autor Kira Grembi
Titel Wenn du dich traust
Verlag Arena Verlag
Seitenanzahl 336 Seiten
Preis Hardcover 14,99 Euro, eBook 9,99 Euro

Autor

Kira Gembri wurde 1990 als zweitältestes von fünf Kindern in Wien geboren. Dieser schönen Stadt blieb sie auch nach dem Abschluss ihres Masterstudiums der Vergleichenden Literaturwissenschaft treu. Wenn sie nicht gerade Tandem fährt, Cello spielt, ihrem Kater – einem charakterlichen Doppelgänger von Simon’s Cat – hinterherjagt oder in einem der Bücher schmökert, die sich in ihrer Wohnung stapeln, gilt ihre Leidenschaft dem Schreiben humorvoller und romantischer Geschichten.

Quelle Arena Verlag

Kurzbeschreibung

978-3-401-60149-6 Lea zählt – ihre Schritte, die Erbsen auf ihrem Teller, die Blätter des Gummibaums. Sie ist zwanghaft ordentlich und meistert ihren Alltag mit Hilfe von Listen und Zahlen. Jay dagegen lebt das Chaos, tanzt auf jeder Party und hat mit festen Beziehungen absolut nichts am Hut. Niemals würde er freiwillig mit einem Mädchen zusammenziehen, schon gar nicht mit einem, das ihn so auf die Palme bringt wie Lea. Und Lea käme nie auf die Idee, mit Jungs zusammen zwischen Pizzakartons und Schmutzwäsche zu hausen. Sonnenklar, dass es zwischen den beiden heftig kracht, als sie aus der Not heraus eine WG gründen …

Inhalt
Lea muss immer alles zählen, egal ob es die Fließen in der Küche sind oder Blätter an einem Gummibaum, es gibt nichts, was Lea nicht am zählen ist. Sie lebt mit ihren 19 Jahren bei ihren Eltern und dem kleinen Bruder Tommy zusammen. Die Eltern gehen am Abend schon eine Stunde vor Lea ins Bett damit Lea ungestört ihren Kontrollgang durch die Wohnung machen kann. Es werden alle Stecker von den Elektrogeräten aus der Steckdose gezogen, der Herd wird mehrfach überprüft und erst dann kann sie ins Bett gehen und selber ans schlafen denken. Sie geht auch regelmäßig zur Therapie, aber wirklich erfolgreich ist das ganze nicht. An einem Tag ist Lea mit ihrem kleinen Bruder Tommy alleine und da passiert Lea ein schwerer Fehler. Tommy hat starke Bauchschmerzen und weint, das bringt Lea so aus der Kontrolle das sie wieder anfängt zu zählen. Tommy wird darauf hin ins Krankenhaus gebracht und muss den Blinddarm entfernt bekommen. Lea hat sich darauf hin dafür entscheiden das sie freiwillig in eine Klinik geht damit ihr bezüglich ihrer Zwänge geholfen wird.
Jay lebt zusammen mit Flocke und Alex in einer WG. Weil Jay beim dealen erwischt wird, muss er vor Gericht und wird zu Soizalstunden verurteilt. Diese Sozialstunden muss er in der Klinik absolvieren in der Lea zur Therapie ist. Dort lernen sich die beiden dann auch kennen. Lea, die unbedingt aus der Klinik wieder raus will, aber nicht wieder zu ihren Eltern will, weil sie ja eine Gefahr für ihren Bruder ist, nutzt es schamlos aus, das sie Jay beim Diebstahl erwischt. Sie erpresst ihn und Jay geht auf einen Deal mit Lea ein. Lea gibt Jay eine kostbare Kette und darf dafür bei Jay mit in die WG kommen, wo sie die nächste Zeit mit den drei Jungs lebt. Zwischen unzähligen Pizza Kartons und Cornflakes Packungen, sie versucht direkt ein wenig Ordnung in die Männer WG zu bringen. Aber sie bringt nicht nur Ordnung in die WG, sie bringt auch Unordnung in Jays Leben.

Meine Meinung
Bei diesem Buch muss ich einfach mit der Stern Vergabe anfangen. Ich muss diesem Buch 5 von 5 Sternen geben! Die Autorin hat ein so ernsthaftes Thema wirklich super in Szene gesetzt! Die Zwnagsstörungen sind ja doch nicht mehr unbekannt und meistens haben die Personen und das nahe Umfeld arge Schwierigkeiten damit umzugehen, auch wenn es eine normale Routine im laufe der Zeit für die Betroffenen ist. Hier wird von Lea und der Ernsthaftigkeit ihrer Erkrankung erzählt, man bekommt einen Blick dafür, warum sie diese Zwänge hat bzw warum sie ihre Routine entwickelt hat und immer wieder die Stecker der Elektrogeräte überprüfen muss. Welche Gedanken sich hinter diesen Aktionen verbirgt und wie schlimm es für die betroffene Person sein muss, wenn man nicht alles überprüfen kann. Aber ich muss schon sagen, das Thema wird nicht so Staub trocken rüber gebracht, auch wenn es gemein ist, ich musste manchmal ein wenig schmunzeln mit welcher Ausdauer Lea ihre Routine durchsetzen will, auch wenn sie damit andere nervt. Aber auch wie Jay versucht Lea zum Teil von ihrem Vorhaben abzulenken und sie mit ihren Ängsten konfrontiert. Das ist alles so glaubwürdig und ehrlich rüber gekommen, das ich zwischendurch vergessen habe das es nur fiktiv ist. Auch die Gespräche zwischen Lea und Jay sind der Hit. Es gibt mal böse Sprüche, es wird gut gekontert und im nächsten Moment ist es wieder total berührend wie Jay sich Gedanken um Lea macht.
Und wieder habe ich ein Buch erwischt, das aus den beiden Sichten der Protagonisten geschrieben ist. Die Kapitel wechseln immer wieder zwischen Lea und Jay, man bekommt einen Eindruck wie es für Lea sein muss mit ihren Zwängen zu leben, aber auch wie es für Jay sein muss mit ihr zusammen in einer Wohnung zu sein, wenn sie ihre Routine abarbeitet.
Am meisten hat mich aber ein Satz von Jay an Lea berührt : „Dein Leben soll nicht mehr gezählt werden, sondern geschätzt. Und ich schätze, es könnte ziemlich gut werden – wenn du dich traust.“ ( Ausschnitt Seite 269)  Jetzt in diesem Moment, wenn man das Buch nicht gelesen hat, sieht der Satz erstmal nach nichts aus, aber wenn man bedenkt das ein vorbestrafter junger Mann versucht für eine kranke junge Frau da zu sein und ihr helfen will, ein lebenswertes Leben zu leben, ohne das sie alles zählt, aufschreibt oder eine Strichliste führt, dann ist es ein mutiger Schritt den Jay da gehen will.
Also ich mag das Buch wirklich total gerne und kann es nur jedem empfehlen zu lesen.

Bildrechte liegen beim Verlag!!!

Diese Rezension ist somit die Erfüllung von Aufgabe 60 Lese ein Buch das jemand für dich bestimmt hat. Das Buch hat in diesem Fall Bibilotta ausgesucht und ich habe es gelesen, wobei ich mir ziemlich sicher bin, das Bibilotta das auch noch lesen wird.

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