Die Reise, von der ich hier berichten will, ist zwar schon 15 Jahre her, doch da auf ihr so einiges vorgefallen ist, lohnt es sich vielleicht, hier davon zu berichten.
Und obendrein gehört dieser Beitrag zu einem Gewinnspiel, was gerade auf der Seite von Bibilotta veranstaltet wird. Dort gibt es einen Reiseführer zu gewinnen und den hätte ich gerne.
Wie alles begann … (oder, wie überbrücke ich 3 Stunden?)
Begonnen hat der Urlaub Mitten in der Nacht.
Mit dem Auto ging es zum Flughafen. Von dort sollte es über Schipol nach Los Angeles gehen, wobei mit dem Zubringerflug in die Niederlande leider ein dreistündiger Aufenthalt auf dem Amsterdamer Flughafen inbegriffen war, aber leider gab es keine andere Möglichkeit. Daher hatten wir ins Handgepäck auch Doppelkopfkarten gepackt, um die Zeit zu überbrücken.
Die erste Schwierigkeit ergab sich bereits an der Sicherheitsüberprüfung in Deutschland: Teil des Handgepäcks war eine Damenhandtasche. Nichts besonders wird nun jeder denken, aber jeder weiß ja, dass in einer Damenhandtasche so ziemlich alles enthalten sein kann. In unserem Fall befand sich dort ein Feuerzeug. Zugegeben, kein normales 0815-Feuerzeug, sondern ein aufladbares Gasfeuerzeug mit Gastank und verlängertem Stiel, um einen Gasherd damit anzünden zu können. Letztlich war aber die daraus kommende Flamme kleiner, als jede aus einem x-beliebigem Sturmfeuerzeug.
Nichts desto Trotz führte dies dazu, dass es zu einer minutenlanger Diskussion zwischen dem Sicherheitsbeamten und der Besitzerin der Handtasche kam, ehe er am Ende verschwörerisch das Feuerzeug wieder heimlich zusteckte und sie passieren ließ.
Noch einmal zu Erinnerung, die Anschläge auf das World Trade Center hatten noch nicht stattgefunden und die danach umgreifende Paranoia was Flugreisen angeht, hatte noch nicht eingesetzt. Aus unserer Sicht hatte der Sicherheitsbeamte „die Gefahr“ ohne hin nahezu selbstständig neutralisiert, obwohl er das Feuerzeug schlussendlich passieren ließ. Während der besagten langen Unterhaltung hat er nämlich die ganze Zeit mit Feuerzeug gespielt und immer wieder die Flamme erglimmen lassen, so dass wir davon ausgingen, dass das Feuerzeug nun ohne hin bald leer ist.
Am Gate begann dann das Warten auf die Maschine.
Ehe das Boarding startete, gab es eine Durchsage, dass es auf Grund von technischen Problemen am Flugzeug zu Verzögerungen käme. Technische Probleme an dem Flugzeug, mit dem wir in Kürze fliegen sollten. Na das ging ja gut los.
Aber Zeit hatten wir ja genug. Nach einer weiteren Wartezeit begann dann das Boarding und wir bestiegen das Flugzeug.
Wieso ich das ganze so ausführlich beschreibe, obwohl es doch eigentlich uninteressant ist?
Nun ja, wir standen schon auf der Startbahn, als über den Lautsprecher die Durchsage kam, dass die Boardcrew das technische Problem offensichtlich nicht beheben konnte und wir das Flugzeug wieder verlassen sollen. Da wurde es vielen Passagieren natürlich mulmig. Als uns mitgeteilt wurde, dass das Flugzeug hier nicht repariert werden könne, nun aber eine Ersatzmaschine auf dem Weg sei, die uns dann nach Schipol bringen solle, nahmen die meisten Passagiere die Nachricht eher mit Erleichterung auf, da niemand erpicht darauf war, mit dem ursprünglichen Flugzeug abzuheben, dessen technischen Defekte offensichtlich so gravierend waren, dass sie nicht innerhalb von mittlerweile 2 Stunden behoben werden konnten.
Den ursprünglich für den Flug vorgesehene Boardservice wurde dann in der Wartehalle am Gate gereicht, um die wartenden, etwas genervten und hungrigen Passagiere etwas zu besänftigen. Zu guter Letzt kam denn dann auch eine Ersatzmaschine und wir landeten gerade noch rechtzeitig mit 3 Stunden Verspätung in Schipol und rannten dort mit dem Handgepäck in den Händen zum Gate. Das Flugzeug stand noch am Gate, als wir es erreichten. (Schipol ist nun nicht der kleinste Flughafen) Doch wir hatten uns zu früh gefreut. Obwohl das Flugzeug noch mit der Gangway verbunden war, sind die Türen bereits geschlossen gewesen und tatsächlich, auf einem Flug von Deutschland über die Niederlande an die Westküste Amerikas, wurden wir bereits in den Niederlanden wegen vielleicht 5 Minuten, die die Tore vorher geschlossen wurden, aufgehalten. Es half nichts, wir kamen nicht mehr an Board und das Flugzeug flog ohne uns los.
Was also tun? Es war ja vertraglich geregelt, dass wir am Abend das Wohnmobil übernehmen und dann unsere Amerikarundreise an der Westküste und durch die westlich gelegenen Nationalparks machen wollten. Es hieß also, erst mal rüber kommen über den Teich. Innerhalb Amerikas würden wir dann weitersehen, nach Los Angeles zu kommen. Also nahmen wir einen Ersatzflug nach Detroit und dort gelang es uns tatsächlich, einen Weiterflug nach Los Angeles zu bekommen.
Ich erinnere noch einmal daran, dass der 11. September 2001 noch in der Zukunft lag. Trotzdem war der erste Sicherheitscheck auf dem Boden der Vereinigten Staaten für Europäer etwas befremdlich. Auf einem Handzettel musste dort ausgefüllt werden, dass man zwischen 1935 und 1945 kein Mitglied der NSDAP war, keine terroristischen Anschläge in den USA plane etc. Wenn man solche guten Einreisekontrollen hat, ist doch gar nicht nachvollziehbar, wie es Jahre später zu den Anschlägen kommen konnte…
In Los Angeles sind wir dann um 22 Uhr angekommen und hundemüde. Wer gerade überschlägt, 4 Uhr aufstehen, lange Reise, 22 Uhr ankommen, klar, kann ich nachvollziehen, aber geht ja noch, der vergisst vielleicht die Zeitverschiebung ;-). Insgesamt waren wir letztlich 28 Stunden auf den Beinen. Die Autovermietung, wo wir das Wohnmobil übernehmen sollten, hatte natürlich bereits geschlossen, so dass wir in einem Motel unterkommen mussten. Das einzig vorteilhafte war: Auf Grund der langen und strapaziösen Anreise, hatten wir überhaupt keinen Jetlag.
1. Tag (Wie überlebe ich in solch einer „Kultur“ oder ich vermisse Deutschland schon beim Frühstück)
Fortsetzung folgt…..
Dieser Beitrag ist auf den Mist von Quasimodo gewachsen….. das kommt davon, wenn man den Lebensgefährten in seinen Blog lässt.
Das Biest distanziert sich komplett von dem Inhalt und hat auch nichts mit allem zu tun.
Bibilotta 15. November 2014 @ 09:31
Na du kannst ja wirklich allerhand erzählen, aber jetzt will ich auch wissen wie es weitergeht 😉