Janine Kunze – Geschenkte Wurzeln *Rezension*

Als ich vor kurzen durch die Neuerscheinungen von dem Piper Verlag geschaut habe, bin ich auf ein Buch von Janine Kunze gestossen. Im ersten Moment dachte ich, es sei wieder eine Schauspielerin die jetzt ihre Lebensbeichte ablegen muss und sich mal wieder ins Rampenlicht setzen muss. Doch nachdem ich die Leseprobe gelesen habe, war sofort klar das sie damit ganz und gar nicht den Weg ins Rampenlicht mit diesem Buch bezwecken will, auch wenn es in gewisser Weise eine Lebensbeichte ist.

Autor Janine Kunze
Titel Geschenkte Wurzeln
Verlag Piper Verlag
Seitenanzahl 288 Seiten
Preis Hardcover 16,99€, Taschenbuch 9,99€ und eBook 8,99€

Autor
Janine Kunze ist im Jahr 1974 als Janine Schuster, in Köln auf die Welt gekommen. Wenige Tage nach der Geburt ist sie in eine Pflegefamilie gekommen und wurde dort wie das eigene Kind integriert. Mit 18 Jahren wurde sie dann rechtskräftig adoptiert und hat von da an den Namen Kunze getragen.
Die wohl bekannteste Rolle von Janine Kunze ist die Tochter von Hausmeister Krause, aber sie hat auch neben Till Schweiger in Barfuss gespielt und die Alm moderiert.
Sie lebt heute zusammen mit ihrem Mann und 3 Kindern glücklich als Familie zusammen.

Janine Kunze Kurzbeschreibung
Der Traum von einer richtigen Familie

Janine Kunze wird als Baby von ihrer Mutter weggegeben und wächst bei einer Pflegefamilie auf. Als ihre leiblichen Eltern wieder zusammenkommen, wollen sie Janine zurückholen. Doch Janines Platz ist bei ihren Pflegeeltern und sie kämpft darum, von ihnen adoptiert zu werden. Ein Buch über Mütter und Töchter, Identität und wahre Familienbande.

Inhalt
Janine lebt schon seid mehreren Jahren bei Familie Kunze zur Pflege, ihre leibliche Mutter sieht sie immer mal wieder und unternimmt mit ihr auch verschiedene Dinge. Doch das empfindet sie nicht als richtig. Als die leibliche Mutter dann den leiblichen Vater auch noch heiratet und es zur Sprache kommt das Janine wieder zu ihnen kommen soll, bricht für sie eine kleine Welt zusammen. Sie will bei ihren Eltern bleiben, die sie auch Mama und Papa nennt, auch wenn es „nur“ die Pflegeeltern sind.
Es wird immer wieder gestritten und gekämpft, bis es einen Gerichtstermin gibt in dem entschieden werden soll ob Janine von Familie Kunze adoptiert werden darf, doch die leibliche Mutter scheint sehr überzeugend vor Gericht zu sein und die Adoption wird vom Gericht abgelehnt.
Von da an gibt es immer mehr Stress und Streit in der Familie. Janine will ihre leibliche Mutter nicht mehr sehen und bricht den Kontakt zu ihr ab, aber auch mit der Pflegemutter hat sie nicht mehr das beste Verhältnis. Kurze Rücke und Schminke werden verboten, sie muss sich strikt an Regeln halten und kann nicht ganz verstehen warum bei ihr alles so streng ist und bei ihren Freunden nicht. Sie bekommt immer wieder zu hören das es bei ihr was anderes sei, dass das Jugendamt da drauf achtet das sie eine gute Erziehung genießt und sich an die Regeln hält. Frau Kunze will der leiblichen Mutter keinen Anlass geben ihr Janine weg zu nehmen.
Janine fängt dann mit 17 die Ausbildung zur Krankenschwester an und zieht ins Schwesternwohnheim, doch auch dort fühlt sie sich noch immer nicht ganz frei und „komplett“. Irgendwas fehlt ihr und an dem Tag an dem sie den neuen Dienstplan bekommt weiß sie auch was ihr die ganzen Jahre gefehlt hat. Auf dem Brief steht nicht ihr Name, dort steht Schuster und sie ist doch eigentlich ein Teil der Familie Kunze. Und so gibt es dann doch noch eine Adoption und Janine ist glücklich endlich ein vollwertiger Teil der Familie Kunze zu sein.

Zum Buch
Ich habe hier im Blog ja schon mehrfach erwähnt das ich selber auch Adoptiert wurde, zwar nicht wie in diesem Fall von einer fremden Familie sondern von meinen Großeltern, aber dennoch kann ich sehr gut nachempfinden wie Janine Kunze sich gefühlt hat.
Sie ist weder Teil der einen Familie noch der anderen. Eigentlich ist sie nirgends richtig dazugehörig. Für sie muss diese Adoption sein um ein vollwertiges Mitglied der Familie zu sein, auch wenn sie mit 18 bereits volljährig ist, sie will ein ganzer Teil der Familie sein und nicht mehr nur das Pflegekind. Wenn auch ihre Pflegeeltern sie immer nur „anders“ behandelt haben, weil sie Angst hatten das die leibliche Mutter kommt und sie wieder zu sich holt.
Das komplette Buch ist aus der Sicht von Janine Kunze geschrieben und beschreibt wirklich sehr glaubhaft in welcher Lage sie sich gerade in der Pubertät befunden hat. Sie möchte doch nur so sein wie alle anderen und auch genau so behandelt werden, aber die Angst der Pflegeeltern ist einfach zu groß.

Meine Meinung
Mich hat, wie gesagt nach der Leseprobe das Buch direkt in den Bann gezogen, ich musste es unbedingt lesen. Und wie ich jetzt weiß, war das eine verdammt gute Entscheidung.
Ich bin nur unendlich froh das mir als Adoptivkind ein solches Theater erspart geblieben ist und ich meine Eltern immer als Eltern bezeichnet habe und sie immer als solche hinter mir gestanden haben. Bei uns gab es nie die Angst das meine leibliche Mutter kommen könnte um mich wieder zu sich zu holen, warum auch? Sie hat mich ja als „Schwester“ um sich gehabt und heute im Alter von 35 Jahren weiß ich, das war die beste Entscheidung die meine Eltern für mich treffen konnten.
Auch bei uns ist nicht immer alles gerade aus gelaufen, ebenso wie bei Janine Kunze, aber wenn man als Familie für ein Ziel kämpft und zusammen hält, dann kann man so viel erreichen und schaffen. Ich habe immer eine intakte Familie gehabt, wenn auch mein Vater schon früh verstorben ist, ich konnte mir immer sicher sein das meine Eltern mich wie ihr eigenes Kind lieben und mich auch so akzeptieren wie ich bin, selbst wenn ich mal wieder merkwürdige Einfälle habe, die ich unbedingt durchsetzen muss.
Das Janine Kunze sich mit 18 Jahren dann noch adoptieren lassen hat, kann ich auch absolut verstehen. Sie hat ihr Leben bei den Eltern verbracht und da ist es nur verständlich das sie auch mit allen Rechten und Pflichten ein volles Mitglied dieser Familie sein will um sich dann „komplett“ zu fühlen.
Von mir gibt es für dieses Buch volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bildrechte liegen beim Verlag!!!

Und da ich schon mal so fleißig zu dem Buch geschrieben habe, will ich es direkt für Daggis Challenge nutzen und die Aufgabe 13 Lese ein Sachbuch oder eine Biografie als erledigt abstreichen.

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