Ich will doch bloß sterben, Papa – Michael Schofield *Rezension*

Ich weiß nicht, ob ihr das kennt. Man sieht ein Buch und denkt sich nur das Cover sieht total langweilig aus. Dann liest man den Titel des Buches und danach den Klappentext. Genau so war es bei mir mit diesem Buch. Ich will doch bloß sterben, Papa ist nicht unbedingt ein typisches Buch für einen schönen Sommertag, es gibt viel zu grübeln und zum Nachdenken. Aber ich muss gestehen, das Buch hat mich direkt in den Bann gerissen, schon alleine weil ein Vater erzählt wie er sein Familienleben sieht.

Autor Michael Schofield
Titel Ich will doch bloß sterben, Papa
Verlag Kösel Verlag
Seitenanzahl 336 Seiten
Preis Taschenbuch 9,99€, Gebundene Ausgabe 19,99€, eBook 15,99€

Autor
Michael Schofield betreibt einen Blog über die Geschichte der Schizophrenie seiner Tochter und ist Dozent an der California State University, Northridge. Zusammen mit seiner Frau Susan gründete er die Jani Foundation zur Unterstützung von psychisch kranken Kindern und deren Eltern (www.janifoundation.org).
Quelle: Amazon

9783466309948_Cover Kurzbeschreibung
Jani ist erst vier Jahre alt, da befürchten Michael und Susan Schofield bei ihrer Tochter schizophrene Halluzinationen. Die damit konfrontierten Ärzte wiegeln ab, bei einem so kleinen Kind sei so etwas unvorstellbar. Doch der Verdacht bestätigt sich: Bei dem inzwischen sechsjährigen Mädchen wird Schizophrenie diagnostiziert. Jani lebt in einer Welt aus Halluzinationen und gewalttätigen Vorstellungen mit Hunderten imaginärer innerer „Freunde“. Eine Ratte flüstert ihr ein, ihren Bruder zu misshandeln, eine Katze sagt ihr, sie solle sich selbst töten, eine Stimme in ihr drängt sie dazu, aus dem Fenster zu springen. Und mittendrin in diesem Chaos aus nicht enden wollenden Wahnvorstellungen und Wutanfällen: Janis Eltern, die alles daransetzen, das Leben ihrer beiden Kinder zu schützen, während die Familie auseinanderzubrechen droht.

Diese packende Geschichte ist dramatisch und Mut machend zugleich. Sie lässt hoffen, dass die bedingungslose elterliche Liebe Jani künftig ein halbwegs lebenswertes Leben ermöglichen wird.

Inhalt
Janni ist 4 Jahre und lebt zusammen mit ihrer Mutter Susan und ihrem Vater Michael zusammen. Michael lebt eigentlich nur noch für seine Tochter, die nicht ist, wie andere Kinder es in dem Alter sind. Janni konnte bereits mit 1 Jahr Sprechen, mit 1,5 Jahren lesen und sie war gerade ein mal 2 Jahre und konnte bereits rechnen. Es wurde festgestellt das sie einen relativ hohen IQ hat und das bringt Michael dazu in ihr ein Genie zu sehen. Doch Janni spielt nicht mit anderen Kindern, und besteht immer wieder darauf das ihre eingebildeten Freunde reale Personen bzw Tiere sind, die mit ihr Reden und ihr auch befehlen was sie zu tun hat. So kommt es dazu das Janni immer wieder ihre Mutter schlägt, sich selbst verletzt oder auch andere Kinder verletzt, weil es einer ihrer imaginären Freunde es ihr gesagt haben.
So langsam kommen die Eltern dazu das Janni an Schizophrenie leidet, sie wollen endlich eine Diagnose von den Ärzten doch die wollen sich noch nicht klar festlegen und lassen Janni ins Krankenhaus einweisen. Von dort kommt sie nach kurzer Zeit schon wieder und muss in der Schule erleben das sie dort auf Ablehnung trifft. Was für Michael nicht leicht ist.

Zum Buch
Am Anfang sieht man klar und deutlich wie schwer es für Susan und Michael sein muss mit ihrer Tochter Janni zusammen zu leben und immer wieder gegen andere Menschen anzugehen, weil die was gegen ihre Tochter haben. Wobei ich da klar sehe das Michael deutlich extremer ist. Er sieht Janni immer nur als Genie und sie muss irgendwann den Nobelpreis bekommen, weil sie ja so intelligent ist. Natürlich merkt man klar und deutlich das Janni schneller ist wie andere Kinder in dem Alter und auch deutlich mehr kann, aber man sieht auf der anderen Seite auch ganz klar das sie die Aggressionen an Tage legt so bald sie ihren Willen nicht bekommt. Michael ist da eher der Typ der dann nachgibt und Janni ihren Willen lässt und sie auch noch darin bestärkt. Was kann denn das arme Kind dafür, wenn andere Kinder nicht so schlau sind und sie nicht verstehen das Janni imaginäre Freunde hat?
Ich will das gar nicht schön reden, es ist unter Garantie nicht einfach mit einem schizophrenen Kind zusammen zu leben und ich glaube man sucht automatisch nach Ausreden für das Kind und dessen Verhalten, aber man sollte sich auch mal anhören was aussen stehende dazu zu sagen haben und wie das Verhalten bei ihnen ankommt. Das Ende fand ich jetzt ehrlich gesagt ein klein wenig merkwürdig. Janni lebt in einer Wohnung und ihr kleinerer Bruder Brodhi hat ebenfalls eine Wohnung. Mal schläft der Vater bei Janni und die nächste Nacht die Mutter, auch eine neue Medikamentengabe wurde in einer Klinik abgesprochen, aber wie es dann wirklich weiter geht, davon ist leider nicht die Rede.

Meine Meinung
Es war ein sehr interessantes Buch und ich fand es sehr faszinierend mal einen Blick in die Familie zu bekommen. Doch bin ich immer mehr der Meinung das nicht nur Janni ein medizinisches Problem hat, sondern auch der Vater. Das er Depressionen hat wurde bereits im Buch erwähnt, aber ich denke es würde nicht schaden, wenn die komplette Familie in eine Therapie gehen würde und sich dort Hilfe oder unterstützen g holen würde. Besonders die Eltern brauchen Hilfe, sie sind ja nicht nur Eltern sie sind ja auch noch ein Paar und als solches kann man doch in so einer Konstellation nicht leben und bestehen.
Ich gebe dem Buch 4 von 5 Sternen , einfach weil es gut und flüssig geschrieben ist, die Story mich mitgerissen hat. Den einen Stern ziehe ich ab, weil es mir dann doch teilweise zu skurril war, was Michael sich da an Sprüchen raus genommen hat und auch an Handlungen in Bezug auf Janni.

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