Immer wenn ich meine Freunde in einer WG besuchte, war ich doch ein bisschen entsetzt von der Vielzahl ihrer Putz- und Reinigungspläne. Sie hingen an Kühlschränken und Haustüren, klebten im Flur und im Bad und nahmen den größten Teil der WG- üblichen Pinnwand ein. Bei näherer Betrachtung der Räume, wurde allerdings sehr schnell deutlich, dass die Pläne nicht immer eingehalten wurden. Das war hier sicher nicht anders, wie in den meisten WGs in diesem Land. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass laut Studie des Wohngemeinschaftportals
Noknok24
, die Wohngemeinschaft unter den Studenten die beliebteste Wohnform sein soll. Dies allerdings beruht sicher auf meinen persönlichen Erfahrungen in der WG meiner Freunde.
Hier ein paar Krümel, da stapelte sich der Abwasch. Dem Mülleimer sah man deutlich an, dass er mal entleert werden will und in der Waschmaschine gammelte Wäsche vor sich hin, weil irgendjemand vergessen hatte, sie zu trocknen. Nicht dass ausgerechnet ich besonders pingelig wäre, aber Unordnung und daraus resultierende Streitereien machen den Besuch in einer WG nicht unbedingt zu einem erholsamen Zusammentreffen.Um auch weiterhin ungestört und ohne Streitereien mit meinen Freunden in der besagten Wohngemeinschaft feiern zu können, machte ich mir ein paar Gedanken darüber, wie man das Chaos in der Wohnung in den Griff bekommen kann.
Mit neuer Waschmaschine Zeit und Geld sparen
Hier stehen die drei Ps nicht etwa für Pferdestärken, sondern vielmehr für gemeinsam planen, putzen, Party. Zugegeben, Pferdestärken hätten wir auch gut gebrauchen können. Denn als erstes wurde die alte schwere Waschmaschine ausgemustert. Da meine Freunde schon lange eine neue
Waschmaschine kaufen
wollten, bei der die Wäsche endlich auch nach einmaligem Waschen sauber ist, war dies ein guter Anfang. Immerhin spart die neue Waschmaschine neben Zeit, Wasser und Strom vor allem auch Geld, dass unter Studenten ohnehin knapp ist.
Alle anderen wichtigen Haushaltsgeräte, wie Besen, Wisch-Mopp, Staubsauger und ausreichend Putzeimer und -lappen waren bereits vorhanden. So konnten wir uns also endlich mal daran machen, die WG in Schuss zu bringen. Als Termin stand schnell der Samstag fest, an dem ich den Leuten üblicherweise immer einen Besuch abstattete. Unsere Putz-Party startete bereits am Vormittag. So hatten wir genügend Zeit zum Aufteilen der Arbeit und zum Putzen, bevor anschließend eine gemeinsame Party den Abend beenden sollte.
Selbst große Wäscheberge verschwinden in der großen Trommel
So ging es dann los am Vormittag. Für die Wäsche meldete ich mich freiwillig. Bevor das große Putzen seinen Anfang nahm, wurden mir Wäscheberge zugeworfen, die ich dann fein säuberlich sortierte und in der neuen Waschmaschine, wasser- und energiesparend zu neuem Glanz verhalf. In der neuen Maschine konnte ich 8 kg Wäsche gleichzeitig einwerfen, was natürlich für eine WG von 4 Personen ein großer Vorteil ist. Zum Glück war Sommer, und die Wäsche fand somit recht fix ihren Platz auf dem Balkon und war am Abend sogar schon trocken. Während ich im Bad beschäftigt war, putzten die anderen den Rest der Wohnung, ohne Streit, gründlich und vor allem so schnell, dass wir wie geplant abends Zeit fanden,um gemeinsam zu kochen. Ich glaube auch meine Freunde haben begriffen, dass geteilte Putzarbeit, nicht nur weniger Arbeit für den Einzelnen bedeutet, sondern das anschließende gemeinsame Feiern in einer sauberen Wohnung, doppelt soviel Spaß macht. Deshalb gibt es seitdem einmal monatlichen den Tag der drei Ps.
In Berlin ist die WG bei Studenten definitiv die beliebteste Wohnform, außer sie haben bereits eine eigene Familie mit Kind(ern). Alles andere ist definitiv zu teuer. Das gilt auch für viele Azubis. Allerdings sind auch große WG-Zimmer oft schon fast ebenso teuer wie eine 1-Zimmer-Wohnung, aber davon gibt es einfach zu wenige.