Alki? Ich doch nicht

Mein großer Sohn hat sich die Tage mal wieder für die Schule Geld von mir geholt. Es wurde eine Lektüre für den Unterricht geholt, finde ich ja eine gute Sache, die Kinder sollten viel mehr in der Schule lesen und die Bücher durch nehmen. Die Klasse hat zwar schon verschiedene Bücher gelesen, die auch wirklich interessant waren, ich lese nämlich ganz gerne die Bücher auch selber. So kann ich ihm zur Not auch mal bei den Aufgaben helfen und außerdem ist es interessant wie unterschiedlich unsere Meinungen sind.

Die aktuelle Lektüre ist von Maureen Stewart und heißt „Alki? Ich doch nicht“
Kurzbeschreibung

Alki ich doch nicht Vicki ist ein nettes, ganz normales Mädchen. Um so erschrockener sind alle, als sie eines Tages betrunken in der Schule erwischt wird. Vicki findet nichts dabei, in ihrer Clique wird eben ab und zu getrunken. Ein Problem hat sie ihrer Meinung nach damit nicht, sie braucht keine Hilfe und hat alles im Griff. Dann kommt der Tag, an dem sie betrunken vor ein Auto läuft.

Nachdem Vicky und ihre „Gang“ im Rausch Fenster an der Schule zerstört haben wird ein Sozialarbeiter eingeschaltet, der soll mit den Jugendlichen zusammen arbeiten und sie davon überzeugen das Alkohol gefährlich ist.
Er versucht immer wieder an Vicky dran zu kommen, zu erfahren warum sie trinkt. Nachdem Vicky immer wieder abstreitet das sie ein Alkoholproblem hat vereinbaren sie eine Woche in der kein Alkohol getrunken wird. Die Woche zieht Vicky auch ohne Probleme durch, doch direkt im Anschluss kauft sie sich wieder Alkohol.

Der Aufbau von dem Buch ist erstmal ein bisschen gewöhnungsbedürftig, weil Vicky dem Sozialarbeiter Briefe schreibt. So liest man die Briefe und hin und wieder gibt es einen Brief vom Sozialarbeiter an die Schulleitung und Randnotizen zu den Terminen die Vicky mit dem Sozialarbeiter hatte. Es wird immer wieder klar und deutlich gezeigt das Vicky kein einsehen hat und partout auf dem Standpunkt pocht das sie kein Problem mit Alkohol hat.
Ich denke in der heutigen Zeit, in der es wirklich schon normal ist wenn 15 jährige Alkohol trinken, ist so ein Buch als Lektüre für den Unterricht gut geeignet. Vielleicht kann man den Kids so zeigen was ihnen bevorsteht wenn sie immer Alkohol trinken.
Was mich an dem Buch allerdings stört ist das Ende. Ich hätte mir gewünscht das es noch ein paar Infos gibt wie es weiter geht nach Vickys Unfall, wie der Sozialarbeiter reagiert, die Eltern und auch die Mitschüler.
Aber im großen und ganzen finde ich das Buch wirklich gelungen und es rüttelt hoffentlich an den Jugendlichen und bringt sie dazu ihre Vernunft walten zu lassen bevor sie zum Alkohol greifen.

Diese Rezension ist Aufgabe 15. Lese ein Kinder- oder Jugendbuch zu Daggis Challenge.

One Comment, RSS

  1. sabo 28. Mai 2014 @ 09:31

    Es ist irgendwie traurig, dass es Normalität zu sein scheint, wenn es „normal“ scheint, dass Kinder mit 15 trinken. Bei jedem Furz wird der Zeigefinger gehoben und „Aaaahhhh, das ist doch gefährlich für mein Kind!“ „Du kannst doch nicht dem Kind das und das geben … “ aber im Auge der Allgemeinheit sind angetrunkene / betrunkene Kinder dann plötzlich Normalität.
    Sicher obliegt hier auch den Eltern eine Fürsorgepflicht – aber welchen 15-jährigen kann man als Eltern so dauerhaft an sich ketten, dass man über jeden Einkauf Bescheid weiß…
    Brrrrr, schweres Thema. Ich hoffe, dass ich in den Köpfen meiner Kinder wenigstens in diesem Punkt genug abschreckendes Beispiel bin bzw jetzt vielleicht als Vorbild (?) herhalten kann.
    Liebe Grüße,
    Sabo

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